Für den aktuellen Restructuring Report der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte wurden deutschlandweit Fachleute aus der Insolvenzberatung, Insolvenzverwaltung, Management- und Rechtsberatung sowie aus den Bereichen Management und Finanzierung befragt. Durch den Strukturwandel bedingte Herausforderungen machen zunehmend die Anpassung der Unternehmensprozesse und -strategien erforderlich, um Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen.

So erwartet der weit überwiegende Teil der befragten Experten einen steigenden Restrukturierungsbedarf in den kommenden zwölf Monaten. Zu den Gründen gehören geopolitische Unsicherheiten, Inflation und die Lage auf den Finanzmärkten, der demographische Wandel, aber auch notwendige Anpassungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung und Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz (KI). Als besonders betroffene Branchen werden Bau- und Immobilienwirtschaft sowie Handel und Gesundheitswesen genannt. Auch Unternehmen aus der Automobilindustrie, insbesondere Zulieferbetriebe, müssen sich an den grundlegenden Wandel ihrer Branche anpassen.

Restrukturierungsprozesse werden lt. überwiegender Expertenmeinung an Komplexität zunehmen, der Verlauf der Prozesse wird durch äußere Bedingungen unsicherer. Als wesentliche Voraussetzungen für eine erfolgreiche Restrukturierung gilt eine klare strategische Ausrichtung und ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell. Die Befragung ergibt jedoch, dass für den Erfolg einer Restrukturierungsmaßnahme die Umsetzung der Maßnahmen im Tagesgeschäft unerlässlich ist.

„Die Ergebnisse der Studie decken sich mit unseren Erfahrungen im Tagesgeschäft“, so Dr. Holger-René Bruckhoff, Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht. „Tatsächlich ist heute im Rahmen einer Restrukturierungsmaßnahme häufig eine vollständige Neuausrichtung der Finanzen, aber auch der Prozesse und gegebenenfalls der Unternehmensziele erforderlich. Hier kommt es wesentlich auf die Mitwirkung von Management und Mitarbeitern an.“

Quellenhinweis:
Deloitte Deutschland, Restructuring Report 2023/2024